Wir wollten nach Berlin. Der genaue Termin stand schon früh fest, also perfekt um ein günstiges Flugticket zu ergattern. Auf ein Unterhaltungsprogramm und Mahlzeiten konnten wir für die kurze Flugzeit leicht verzichten, darum war ein „Billigflieger“ kein Problem.
Viel Auswahl an Low-Cost-Airlines für unserer Strecke Amsterdam – Berlin gibt es nicht, darum viel die Wahl recht schnell auf easyJet. Kurze Strecken fliegen wir eigentlich recht selten, so waren unsere Erfahrungen mit Billigfliegern minimal. Wir waren also recht gespannt, ob die Fluglinie ihrem Namen alle Ehre macht oder nicht.
EasyJet fliegt die Strecke Amsterdam – Berlin mehrmals täglich, wir hatten also sogar Auswahl bei der Flugzeit. Dass das Flugzeug nicht Tegel, sondern Berlin Schönefeld anfliegt, war zwar nicht ideal, aber um den Preis nahmen wir das in Kauf. Zwei Retourflüge für insgesamt unter 130,- Euro, da konnte man wirklich nicht meckern.
Das online buchen ging sehr einfach und auch die Preisangaben fand ich deutlich und übersichtlich. Dass für eine normale Kreditkarte wieder mal extra Gebühren fällig waren, hatte ich schon erwartet, auch wenn ich diese Praxis der Extrakosten nicht gutheißen möchte. 2% der Gesamtkosten sind es übrigens, zusätzlich zu den 17,- Euro Buchungsgebühr.
Erst wenige Tage vor Abflug haben wir uns dafür entschieden, einen Koffer mitzunehmen. Wenn möglich, fliegen wir eigentlich lieber nur mit Handgepäck. Einen Koffer dazu buchen war kein Problem. Ein Koffer mit bis zu 20 kg kostet je nach Strecke zwischen 16,- und 29,- Euro pro Flug, in unserem Fall waren es 16,- Euro. D.h. eigentlich das Doppelte, denn es besteht keine Möglichkeit ein Gepäckstück nur für den Hin- oder Rückflug zu buchen, zumindest nicht bei einem Retourticket.
Auch das obligatorische Online-Einchecken verlief problemlos. Vergessen konnte man es auch nicht, per E-Mail wurden wir mehrere Male dazu aufgefordert. Auch für evtl. gewünschte Mietautos oder Hotelbuchungen kam eine E-Mail, was ich schon etwas nerviger fand.
Da wir schon unsere Bordkarten in der Hand hatten, erwarteten wir keine langen Verzögerungen am Flughafen, wir mussten schließlich nur noch das Gepäck aufgeben. Was auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol noch einigermaßen zügig vonstattenging, erwies sich beim Rückflug von Berlin Schönefeld als ein zeit- und nervenaufreibender Akt.
Wir waren eigentlich auf Zeit am Flughafen, aber nach 1,5 Stunden in einer, niemals enden wollenden, Warteschlange wurde ich ziemlich nervös. Es ging einfach entsetzlich langsam vorwärts, obwohl alle doch schon eingecheckt waren und nur ihren Koffer abgeben wollten. Recht schnell war deutlich, wo das Problem lag. Vier verschiedene Flüge gleichzeitig abzufertigen war eine Sache, dass von den sieben oder acht vorhandenen Schaltern nur drei besetzt waren, die andere.
Letztendlich erreichten aber vermutlich alle ihren Flug. Denn kurz vor Ende der jeweiligen Boardingzeit, wurden die entsprechenden Passagiere nach vorne gerufen und konnten dann an einem vierten Schalter ihr Gepäck abgeben. So erging es dann auch uns und wir konnten uns anschließend in die nächste Schlange vor der Sicherheitskontrolle einreihen.
Am Ende ging alles gut. Wir erreichten rechtzeitig, wenn auch nicht gerade entspannt, unseren Flieger. Der Flug selbst verlief übrigens angenehm und reibungslos. Aber ob wir uns die Kombination Billigflieger und Aufgabegepäck noch einmal antun, wage ich zu bezweifeln.